Was ist Sexuelle Kultur?

Definition: Fehlanzeige!

“Sexualität” und “Kultur” sind schwer zu bestimmende Begriffe.

Wenn wir von sexueller Kultur sprechen, dann meinen wir eine Vision.

Dann meinen wir Menschen, Gruppen und Netzwerke, die Räume und Gelegenheiten für sinnlichen Genuss und sexuelles Lernen schaffen, Gespräche über Ethik, Werte und Konventionen führen, die Sexualität handelnd erforschen und unkonventionelle L(i)ebensweisen unterstützen sowie über die Zusammenhänge von Sexualität und Macht, Wirtschaft und Ökologie nachdenken.

Sexuelle Kultur besteht aus...

Normen, Werte und Gepflogenheiten bilden eine Art Landkarte, die hilft, uns in unserer Kultur zu orientieren.

Problem:

1. Nicht jedes Mensch fühlt sich wohl damit, der “Norm” entsprechend zu leben.

2. “Normal” wird häufig gleichgesetzt mit “natürlich” und “moralisch richtig” …

3. Heutzutage wird von uns einerseits erwartet, möglichst normal zu sein, andererseits total individuell und authentisch – verwirrend!

4. Was ist denn eigentlich eine “normale” Sexualität? Existiert sie wirklich?

Es gibt eine Reihe sexueller Subkulturen, die sich eigene Werte, Normen und Gepflogenheiten geschaffen haben (z.B. einvernehmliche nicht-Monogamie, BDSM, Tantra) und die man unter dem Oberbegriff “sex-positiv” zusammenfassen könnte. Wir stehen hinter der Agenda der sex-positiven Bewegung, der es im Kern darum geht, alle Formen einvernehmlicher Sexualität unter Erwachsenen als potenziell genussvoll, natürlich und gesund zu bewerten und die die Souveränität des Individuums, Einvernehmlichkeit und Safer Sex betont. Wir haben aber auch unsere Probleme mit dem Begriff (mehr dazu an anderer Stelle).


Wir wünschen uns eine sexuelle Kultur, in der Menschen die Freiheit, das Wissen, das Know-How, die Werkzeuge und das Selbstbewusstsein haben, verantwortungsbewusst nach ihrem größtmöglichen sexuellen Vergnügen zu streben und sich sexuell zu entfalten – so sie dies wollen.

Warum?

Weil Sexualität eng mit Wohlbefinden und Lebensqualität verknüpft ist. Gleichzeitig ist sie weder einfach noch harmlos.

Wir wünschen uns eine sexuelle Kultur, in der wir uns nichts vorschreiben lassen, sondern aus einer Vielfalt von Lebensentwürfen wählen und unsere eigenen Regeln miteinander verhandeln können. (Man könnte das “emanzipatorisch” nennen. Oder “anarchistisch”. Oder “avantgardistisch”. Oder “humanistisch”. Oder … )

Warum?

Weil wir glauben, dass ein nachhaltig glückliches und erfüllendes Leben ohne Integrität, Mündigkeit und Handlungsfähigkeit nicht möglich ist.

Wir stehen auf …

Wir schätzen ...

Sexuelle Kultur ist in ständiger Veränderung begriffen – wie sie in Zukunft aussieht, hängt von uns ab.

 
Diotima

Die Schwarmintelligenz. Ich trage Inhalte zusammen, die im Kollektiv entstanden sind.

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