Yoni-Mapping
Der Begriff “Yoni-Mapping” setzt sich zusammen aus Yoni, dem Sanskrit-Wort für den weiblichen Genitalbereich (= wörtlich: Ursprung oder Quelle) und Mapping vom englischen Wort ‚map‘ (= Landkarte). Er bedeutet soviel wie das Erkunden und “Kartieren” der Vulva und Vagina.
Erforsche neue, unbekannte Bereiche deiner Yoni
Was das Yoni-Mapping von der klassischen Tantra-Massage unterscheidet ist, dass die Masseurin die berührten Bereiche an und in der Yoni benennt und sich regelmäßig Feedback holt über Geschwindigkeit, Druck und Empfindungen. Durch diesen kognitiven Prozess kann eine aktive Verknüpfung von eigener Wahrnehmung und Gedanken stattfinden. Dadurch ist es möglich, sowohl die Sensibilität zu fördern als auch Traumata aus der Vergangenheit aufzuarbeiten. Diesen Prozess kann man sich vorstellen wie ein Überschreiben, ein Neuprogrammieren sozusagen. Des Weiteren fällt es uns Frauen häufig nicht leicht auszusprechen, was wir spüren und erleben. Viele erleben es als wohltuend und heilsam, danach gefragt zu werden. Doch durch den Mangel an Übung ist uns selbst oft noch unklar wie wir solch ein Gespräch konstruktiv führen können.
Daher kann man das Yoni-Mapping sowohl als kleinen Anatomiekurs ansehen, als auch als eine Übung, die eigenen Wahrnehmungen und Wünsche in Worte zu fassen.
Entdecke die Geheimnisse von G-, A- und P- Punkt
In einer Yoni gibt es verschiedene Bereiche, die sich zum Teil sehr unterschiedlich anfühlen. Die Massage geschieht mit einem Finger, was sich auch nochmal anders anfühlt als die Berührung durch das männliche Genital. Man kann die Berührung des Fingers vergleichen mit einer Taschenlampe, die in eine Höhle scheint und die Aufmerksamkeit auf bestimmte Bereiche lenkt.
Da kann man dann feststellen, dass es Bereiche gibt, die mehr oder weniger sensibel sind und durch Einholen einer Rückmeldung kann die Masseurin gemeinsam mit der Empfängerin sehen, ob beispielsweise eine dumpfe, unklare Stelle langsam deutlicher werden kann, durch z.B. Halten, mehr Druck, durch Streichen oder Kreisen ...
Rund um den Yoni-Eingangsbereich ist es oft gar nicht so deutlich spürbar, ab wann der Finger eigentlich "drin" ist. Da hilft es dann beispielsweise, den Schließmuskel (“PC-Muskel”) einmal anzuspannen und diesen Muskelkranz zu ertasten.
Häufig ist bei den ersten Massagen im Innern gar nicht so deutlich unterscheidbar, wo der Finger berührt: ist der Finger gerade nach oben deutend, also Richtung Bauch oder eher nach unten, also Richtung Damm?
Dieses Empfindungsvermögen bildet sich dann langsam mit der Zeit aus. Meiner Erfahrung wird die Differenziertheit der Empfindung nach 2-3 Massagen immer deutlicher.
Dann weiß man, wie es sich da oben rechts oder unten links anfühlt. Das scheint vielleicht zunächst banal, ist aber natürlich eine große Bereicherung wenn wir beispielsweise auch unserem Partner sagen können: da an der Stelle ist es mir ein wenig unangenehm, kannst du bitte den Winkel deines Beckens ändern. Dies führt sowohl zu mehr Selbstvertrauen der Frau, als auch mehr Klarheit im Kontakt mit dem Partner.
Außerdem gibt es auch Punkte und Bereiche in der Vagina wie den G-, A- und den P- Punkt sowie auch die namenlosen, ganz individuellen besonderen Punkte in jeder von uns. An diesen Stellen vermutet man, dass sich vermehrt Nervenbahnen kreuzen. Diese können zu verstärkten Empfindungen und Gefühlen führen.
Der legendäre G-Punkt
Seine Existenz wird von einigen zwar immer noch bezweifelt (wogegen jedoch die Erfahrung von zahllosen Frauen spricht), ist aber nun seit bald 20 Jahren offiziell wissenschaftlich anerkannt. (-;
Es gilt natürlich gleich zu erwähnen, dass es sich um eine ganze Fläche handelt, vergleichbar mit der Größe der Daumenkuppe. An dieser, sich ein wenig wie eine Walnussschale anfühlenden Haut befindet sich oberhalb noch mal ein kleinerer Bereich, der oft als intensiver erfahren wird. Obwohl ich oft feststelle, dass der G-Punkt eher zu den verschleierten, unklaren Bereichen gehört, die jedoch die Ahnung hervorrufen, dass sich dahinter noch ‚mehr’ verbergen mag.
Hinzu kommt, dass die Harnröhre durch dieses G-Punkt Gewebe hindurch führt und da so etwas wie eine Prägung oder ein Missverständnis stattgefunden hat: Frauen verbinden häufig die Wahrnehmungen am G-Punkt mit denen einer Blasenentzündung. Da gilt es dann diese Reizung erstmal wieder neutral wahrzunehmen, um dann vielleicht dahin finden zu können, dass sich diese Empfindung womöglich sogar erregend anfühlt. Und darüber hinaus trägt die Aktivierung des G-Punktes zur Bildung des weiblichen Ejakulates bei, welches nochmal eine ganz eigene, freud- und genussvolle Nuance in die Erregung mit einbringen kann.
Erfahre mehr über verschiedene Orgasmusqualitäten
All diese Punkte fühlen sich meist auf jedem Erregungslevel angenehm an und können sowohl getrennt als auch zusammen erlebt werden. Jeden einzelnen kann man so weit zum Schwingen bringen, dass es zu einem Orgasmus führt. Wenn sich auch die Qualität jedes Einzelnen voneinander unterscheidet.
Ohne dies bewerten zu wollen, zeigt sich der klitorale Orgasmus meist als der am leichtesten zu erreichende, mit seiner Qualität der physischste, körperlichste. Er ist von der Erregungskurve mit der Ejakulation des Mannes vergleichbar.
Der G-Punkt Orgasmus wird eher als emotional belebend bis aufwühlend erlebt und kann mit dem Prostata-Orgasmus des Mannes verglichen werden, nicht zuletzt auch, da es sich ja entwicklungsbiologisch um dasselbe Gewebe handelt.
Der A-Punkt und der Uterus werden meist gemeinsam aktiviert und diesen Orgasmus, der meist auch die ganzen inneren Organe mit involviert, kann als der tiefstliegende beschrieben werden, nicht selten mit spirituellen Erlebnissen einhergehend.
Um zu solchen, intensiveren Erfahrungen zu gelangen, sind verschiedene Schritte erforderlich. Sowohl einige, für die man etwas tun kann und andere, die eher wie ein Geschenk zu einem kommen - zur rechten Zeit.
Unterstützend ist natürlich auch, dass der gesamte Energiestrom des Körpers harmonisch fließt. Wozu selbstverständlich eine vorangegangene Ganzkörper-Massage ihren Teil beiträgt. Für eine Vertiefung jedoch empfiehlt es sich, sich mit Yoga oder Qigong und Atempraktiken, mit gesunder Ernährung und in gewissem Rahmen auch mit tantrischer oder daoistischer Philosophie vertraut zu machen.
Nicht zuletzt ist es ja spannend und wünschenswert, dass diese Berührungen im Äußeren und Inneren uns sowohl immer mehr in Kontakt mit unserem physischen Körper, als auch mit unserem gesamten Wesen bringen. Und in dem wir uns immer genauer erleben, haben wir auch die Möglichkeit, uns immer mehr und tiefer mit unserem Partner zu verbinden.
Du willst mehr?
Alle Artikel über Weibliche Sexualität
Noch mehr Weibliche Sexualität